Saterfriesisches Wörterbuch
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anrootje

anfaulen: die Ap(p)el is anroted : der Apfel ist angefault.

bijapje

1. begaffen: uus Bäidene bijappeden dän grote, tjukke Okse : unsere Kinder begafften den großen, dicken Ochsen. 2. in den Mund nehmen; zwischen die Zähne nehmen: hie kuud dän A(p)pel nit bijapje : er konnte den Apfel nicht in den Mund nehmen.

biräkke

1. erreichen: iek kon dän Ap(p)el nit biräkke : ich kann den Apfel nicht erreichen. 2. berühren: iek kuud ju Klokke mäd mien Fingere juust biräkke : ich konnte die Glocke mit meinen Fingern gerade noch berühren. 3. einholen, einfangen; habhaft werden: hie ron so gau wäg, iek kuud him nit biräkke : er lief so schnell weg, ich konnte ihn nicht einfangen.

ferfuuld

verfault: die Appel is ferfuuld : der Apfel ist verfault.

Hol!

1. wenn man jemandem etwas überreicht: 1.1 Hol! : sieh her und nimm!: 1.2 Hol! Hier hääst du n läkkern Appel : Sieh her und nimm! Hier hast du einen schmackhaften Apfel! (Diese Form erinnert an das englische behold! oder an das französische tiens!)

Kädden, -e, dät

1. Kern: do Käddene rappelje in dän A(p)pel: die Kerne klappern in dem Apfel. 2. Obstoder Getreidekern: Ap(p)ele un Peren häbe Käddene, man Säärsen un Plumen häbe Stene : Äpfel und Birnen haben Kerne, aber Kirschen und Pflaumen haben Steine. 3. Samenkorn.

oudwo

1. abnehmen, absetzen: n Kipse oudwo : eine Mütze abnehmen. 2. abgeben: 2.1 du moast mie aan Ap(p)el oudwo : du sollst/ musst mir einen Apfel abgeben. 2.2 koast du mie two Stuk oudwo? : kannst du mir zwei Stück abgeben? 3. abspeisen: jo häbe him mäd min Jeeld oudäin : sie haben ihn mit wenig Geld abgespeist. erledigen: 4.1 dusse Apjääfte mouten wie gau oudwo : diese Aufgabe müssen wir schnell erledigen. 4.2 dät is een Oudwoon : das kann in einem Arbeitsgang erledigt werden. 5. verringern, verkürzen: du koast fon dien Líeuwend naan Dai toudwo of oudwo : du kannst dein Leben um keinen einzigen Tag verringern oder verlängern.

ounstikje

1. anstecken, infizieren: 1.1 ju Smugeräi/Smucht häd uus aal ounstikt: die Epidemie hat uns alle infiziert. 1.2 aan fulen Ap(p)el stikket do uur an: ein fauler Apfel steckt die anderen an. 1.3 Pisjen stikket oun: Harndrang überträgt sich schnell auf andere. 2. anzapfen: n Bjoorfät ounstikje: ein Bierfass anzapfen. (Lampe, Kerze) anzünden: koast du mie ju Käärse ounstikje? : kannst du mir die Kerze anzünden?

räkke

1. strecken, recken, dehnen: hie räkte sik : er streckte sich. 2. langen, reichen: iek kon so wíed nit räkke : ich kann nicht so weit reichen. 3. erreichen: 3.1 iek kuud ju Laampe nit räkke : ich konnte die Lampe nicht erreichen. 3.2. hie kuud dän Ap(p)el an dän Boom nit räkke : er konnte den Apfel an dem Baum nicht erreichen. 4. genügen: et räkt : es reicht, genügt.

tjuk

1. dick, korpulent: 1.1 die Kouke is swäit, man hie moaket tjuk : der Kuchen ist lecker, aber er macht dick. 1.2 tjukke Säärsen : dicke, volle Kirschen. 2. angeschwollen: mien Bene un Hounde sunt tjuk : meine Beine und Hände sind angeschwollen. 3. zähflüssig: tjukke Ouelje : zähflüssiges Öl. 4. schwanger: hie häd sien Spil tjuk moaked : er hat seine Freundin geschwängert. stark, nicht dünn: 5.1 ju häd deer tjukke Butere apsmeerd : sie hat die Butter dick aufgetragen. 5.2 hie häd n tjuk Fäl : er ist ein eigensinniger, stumpfsinniger Mensch. 5.3 tjuk bäte do Ore : raffiniert, gerissen. 5.4 tjukke Druppen : große Regentropfen bei warmem, fruchtbarem Wetter. sehr groß: n tjukken Appel, n tjukken Buuskool : ein dicker Apfel, ein dicker Weißkohlkopf. 7. eng befreundet: jo häbe et tjuk mädeenuur : sie sind sehr gute Freunde. 8. mehr als: dät häd hie tjuk fertjoond : das hat er mehr als verdient. 9. geronnen: tjukke Moalk : saure Milch. 10. viel: do Oarbaidere in dän Bidrieuw fertjoonje tjuk Jeeld : die Arbeiter in dem Betrieb verdienen viel Geld. 11. wichtig: du hougest nit so tjuk tou dwoon : du brauchst nicht so wichtig zu tun.

uurdoat  e

1. äußerst; das übliche Maß überschreitend: 1.1 uurdoate swäit : äußerst süß, übersüß. 1.2 die Ap(p)el is uurdoate riep : der Apfel ist überreif.

uutsniede

herausschneiden: wan iek ju fule Stede uutsniede, dan koast du dän Ap(p)el íete : wenn ich die faule Stelle ausschneide, dann kannst du den Apfel essen.

uutstete

1. ausstechen: n Ap(p)el uutstete : einen Apfel ausstechen, entkernen. 2. ausstoßen, verdrängen; in die Verbannung schicken: do Ängloundere häbe Napoleon uutstat : die Engländer haben Napoleon in die Verbannung geschickt. 3. herausstrecken; von dort drinnen nach hier draußen strecken: hie statte ju Tunge uut : er streckte die Zunge heraus. 4. vom Arbeitsplatz verdrängen: hie is aaltied boang, dät do Uutloundere him bie de Oarbaid uutstete, wiel hie so loai is : er befürchtet immer, dass die Ausländer ihn von seinem Arbeitsplatz verdrängen werden, weil er so faul ist. 5. überragen, übertreffen: Goddes Heerdelkaid stat buppe dän Hemel uut : Gottes Herrlichkeit überragt den Himmel. jemanden neidisch machen, indem man mit dem prahlt, was der andere nicht hat: hie wol mie do Ogene uutstete mäd sin näie Woain: er wollte mich mit seinem neuen Wagen neidisch machen. jemandem den Rang ablaufen; ausstechen, übertrumpfen: hie wol him uutstete : er will ihm den Rang ablaufen.

Biebod, -bode, dät

Beigabe, Ergänzung: ju roate Ap(p)elskieuwen as Biebod in ju Ponkoukemoangelse oun: sie tat Apfelscheiben als Beigabe in den Pfannkuchenteig.

Ap(p)elnääst, -e, dät

Stelle, wo die Jungen ihre Äpfel verstecken: n Appelnääst in t Hofäk: geheimes Versteck für Äpfel in der Heukammer der Scheune.

apträidje

auffädeln, aufreihen: Bonen, Ap(p)elstukke apträidje: Bohnen, Apfelstücke zum Trocknen auffädeln.

Ap(p)eljíer, -e, dät

Apfeljahr; Jahr mit einer guten oder schlechten Apfelernte: 1990 waas n goud Appeljíer foar uus: 1990 war ein gutes Apfeljahr für uns.

duunje

betrunken machen: Appelwien uut Frankriek duunt nit : Apfelwein aus Frankreich macht nicht betrunken.

anbikje

durch Picken beschädigen: die Spächt häd dän Ap(p)elboom anbikked : der Specht hat den Apfelbaum angepickt und beschädigt.

tougoang (a)

1. in Bewegung; bei der Arbeit; beschäftigt: 1.1 wo loange sunt jie al deermäd tougoang? : wie lange seid ihr schon damit beschäftigt? 1.2 ju Ku häd uus ju hele Noacht tougoang heelden, bit dät Kolig koom : die Kuh hat uns die ganze Nacht beschäftigt, bis das Kalb kam. 1.3 uus Múur is aaltied tougoang : unsere Mutter ist immer bei der Arbeit. 1.4 hie is deermäd tougoang, n Búräi tou koopjen : er ist damit beschäftigt, einen Bauernhof zu kaufen. 1.5 tougoang blieuwe : bei einer Tätigkeit bleiben. 2. zuwege, zustande: 2.1 hääst du dät sälven tougoang broacht? : hast du das selbst zuwege gebracht? 2.2 tougoang moakje : in Bewegung setzen. 2.3 tougoang brange : 2.3.1 verursachen. 2.3.2 zur Sprache bringen. 2.4 iek häbe him bie ju Apjääfte tougoang kríegen : ich habe ihn mit der Arbeit anfangen lassen. 2.5 dät Fjúur tougoang kriege : das Feuer anmachen. 3. sich zurechtfinden; einen guten Anfang machen: 3.1 wie sunt goud tougoang kemen : 3.1.1 wir haben uns gut zurechtgefunden. 3.1.2 wir haben einen guten Anfang gemacht. 3.2 roar, lälk tougoang kume : auf etwas Unangenehmes hereinfallen; in etwas Unangenehmes hineingezogen werden. 3.3 wie sunt nit tougoang kemen : wir haben nichts erreicht. 3.4 bie de Wärskup sunt wie sljucht tougoang kemen : auf der Hochzeit sind wir schlecht empfangen worden. 3.5 mäd sien Oarbaid kon hie nit tougoang kume : mit seiner Arbeit findet er keinen Anfang. 3.6 do Appelbome sunt goud tougoang kemen : die Apfelbäume gedeihen gut. 3.7 ju Seke kumt nit tougoang : die Angelegenheit stockt, gerät nicht in Bewegung. 4. reagieren: eerst as wie hier dät kwieden, koom ju tougoang : erst als wir ihr das sagten, reagierte sie.

Grieuw, die

1. Vorrat: wie häbe uus Grieuw an Holt in de Boue: wie haben unseren Vorrat an Holz im Holzschuppen. 2. Gefallen: ju häd Grieuw an bunte Klodere: bunte Kleider gefallen ihr. 3. Vorteil: dät is n groot Grieuw, dät do Ap(p)elbome nit so ticht bie t Húus stounde: es ist ein großer Vorteil, dass die Apfelbäume nicht so nahe beim Haus stehen. [wlfrs. geriif ]

durje (a)

dorren, trocken werden: do Ap(p)elbome durje in de Hatte : die Apfelbäume dorren in der Hitze.

Plukker, -e, die

Pflücker: fergeen Jíer bie dän Appeladen kemen do maaste Plukkere uut Polen: voriges Jahr bei der Apfelernte kamen die meisten Pflücker aus Polen.

fersjode

1. zu lange kochen und dabei verdampfen (is): wan die Pot noch een Úre ap dän Häid stoant, dan is dät Woater ferseden : wenn der Topf noch eine Stunde auf dem Herd steht, dann ist das Wasser verkocht. 2. zu einer breiigen Masse verkochen/zerkochen (is): dät Flaask is ferseden : das Fleisch ist zu Matsch verkocht. 3. kochend zu etwas verarbeiten: wie häbe fieftig Púund Ap(p)ele tou Appelmuus ferseden : wir haben fünfzig Pfund Äpfel zu Apfelmus verkocht.

Tuvvelkemäiltied, ju

Essen nach dem Kartoffelroden: Riesbräi, Tuvvelke mäd wiete Soße un Appelmuus: Reisbrei, Kartoffeln mit weißer Soße und Apfelmus.